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Zusammenfassender Bericht aus den einzelnen Kurzberichten der vergangenen Tage 

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Vier Gießener starten bei der WM  in Doha und bringen 3 Medaillen zurück    

Maike Lang wird Vizeweltmeisterin 

In diesem Jahr ist für die Schwimmer alles etwas anders. Wegen der olympischen Spiele in Paris sind die Schwimmweltmeisterschaften auf den Februar gelegt worden. Da die Masters-Weltmeisterschaften traditionell am gleichen Wettkampfort ausgetragen werden, wie die regulären Weltmeisterschaften, finden auch die Masters-Weltmeisterschaften ungewohnt früh im Jahr statt.

Nach der Fußball WM 2023 hatte sich Katar mit der Schwimmweltmeisterschaft und der Masters-Weltmeisterschaft die WM Austragung einer zweiten populären Sportart gesichert.

Zu einer Masters-WM kann sich jeder Schwimmer anmelden, der eine Pflichtzeit erfüllt und über das nötige Kleingeld verfügt

Die letzte WM fand in Fukuoka in Japan statt, die WM 2025 in Singapur. Da lag die WM in Katar mit knapp 6 Stunden Flugzeit quasi vor der Haustüre.  Daher hatten sich vier Masters-Schwimmer des Gießener Schwimmvereins die Teilnahme an dieser WM als Ziel gesetzt. Da es keine Olympischen Spiele für Amateur-Schwimmer gibt, ist eine WM das höchste sportliche Ziel für einen Masters Schwimmer. Letzlich wurde diese Wettkampfwoche am persischen Golf zu einer der sportlich erfolgreichsten in der Geschichte der Schwimmabteilung des GSV.  Drei Medaillen bei einer WM und sechs Top Ten Platzierungen sind für so einen kleinen Verein wie den Gießner Schwimmverein mit seinen eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten und ausschließlich ehrenamtlich arbeitenden Trainern und Betreuern ein herausragendes Ergebnis.

Der Trainer der GSV Mastersgruppe Ulrich Ringleb war nach den knapp zwei Wochen Wettkampf mit recht sehr stolz auf seine vier GSV- Aktiven in Doha.

„Deutsche Meister, Vize-Europameister hatten wir schon, aber vier Medaillen bei einer WM sind schon was ganz Besonderes. Wenn uns einer im Vorfeld erzählt hätte, dass wir 3 Medaillen und 11 Platzierungen unter den ersten 10 der Weltmeisterschaft erringen, hätten wir wohl gesagt: Der spinnt. “

Einen Teil des Erfolges schiebt Ulrich Ringleb auch auf den guten Teamgeist in seiner Trainingsgruppe. „Ich bin jetzt 42 Jahre Schwimmtrainer im GSV und habe alle Schwimmgrößen des GSV in den letzten Jahrzehnten trainiert. Aber so eine homogene, zielorientierte und erfolgshungrige Trainingsgruppe hatten wir selten. Ann Kristin Neuloh-Stein und Maike Lang sind Musterbeispiele dafür. Trotz ihrer Berufe als selbstständige Steuerberaterin bzw.  Ärztin, opfern sie jede freie Minute für ihren Sport.und sind neben den regulären drei Trainingsterminen des Vereins noch des Öfteren in heimischen Schwimmbädern, Sportstudios oder auf der Laufstrecke zu finden. Diese Medaillen sind dafür die verdiente Belohnung.“

annimed 3Den Auftakt machte am 23. Februar die erfahrenste WM- Teilnehmerin des GSV. Für Ann Kristin Neuloh-Stein ist es nach London und Fukuoka die dritte Teilnahme an einer WM.  Für sie hatten sich die 125 USD Startgebühr wirklich gelohnt. Zum einen schwamm sie mit 5000 Wettkampfmetern ein sehr taffes Programm, zum anderen kehrte sie auch noch sehr erfolgreich vom persischen Golf nach Hause zurück.

Sie startete zunächst bei nicht gerade kuscheligen 20,4 Grad Wassertemperatur im Persischen Golf im alten Hafen von Doha über 3000m im Freiwasser. Zusammen mit 17 weiteren Starterinnen ging sie in der Altersklasse 35 an den Start. Mit 21:29,9 lag sie bei Halbzeit noch eher im Mittelfeld, zog aber auf der zweiten Hälfte das Tempo nochmals etwas an, schwamm die zweiten 1500m in 21:14,1 und schlug letztlich in tollen 42:44,0 als Fünfte an. Im August 23 war sie bei der letztem WM in Japan noch auf Platz 11 gelandet. 

Diese sehr gelungene Einstieg in die WM am persischen Golf war wegweisend für die restlichen Gießener Starts bei dieser WM.

Nach zwei Ruhetagen startete die 35jährige dann bei ihrem ersten Wettkampf im Becken des „Aspire Dome“ über 800m Freistil.

Nach dem unerwarteten fünften Platz bei dem Freiwasserwettkampf über 3km drei Tage zuvor lag eine weitere tolle Leistung quasi in der Luft.  Die 34jährige schwamm mit einer couragierten Renneinteilung in 10:38,02 auf Platz 3 in ihrer Jahrgangsgruppe und holte damit die erste WM Medaille für einen Sportler des Gießener Schwimmvereins. Sie schwamm die 800m konstant mit einem Schnitt von 1:20 und verbesserte ihre eigene Bestmarke über diese Strecke, die sie erst im Januar in Solingen aufgestellt hatte, nochmals um 8 Sekunden.  Mit dieser Leistung war sie in Doha auch die schnellste Deutsche in ihrer Altersklasse.

Weitere Starts hatte sie über 400m Freistil. Mit Platz 7 in sehr guten 5:03,92 holte sie einen wietren Platz unter den TopTen der Welt und hatte gleich ein neues Ziel vor Augen: „Das nächste mal will ich dann unter 5 Minuten auf der 50m Bahn schwimmen.“ Weitere Starts über 200m Lagen (2:44,38, Platz 7), 200m Schmetterling (2:42,48, Platz 5) und 5:51,63 (Platz 5) über 400m Lagen sind Ergebnisse und Zeiten, mit denen im Vorfeld

Der zweite Wettkampftag im „Aspire Dome“ in Doha geht auch in die GSV Geschichte ein. Da hatte die 28 jährige Maike Lang ihren ersten großen Auftritt. Sie startete in der Altersklasse 25-29 über 200m Rücken. Laut Meldeliste hatte auch sie berechtigte Chancen auf eine Medaille, aber sich war das im Vorfeld ganz gewiss nicht. 

maike 4Gegen eine italienische Schwimmerin lag sie vom Start weg leicht hinten und konnte diesen Rückstand im Rennverlauf auch nicht mehr aufholen. So schlug sie in sehr guten 2:38,60 letztlich mit neuer persönlicher Bestzeit als Zweite an..  Vize-Europameisterin war sie schon, jetzt kommt noch die „Vize-Weltmeisterschaft“ hinzu.  Nach einer ersten Enttäuschung über die verpasste Titelchance, konnte sie sich auch sich über die gewonnene Silbermedaille freuen und darüber, dass sie nach langer Zeit wieder einmal unter 2:40 geschwommen ist. Das ist der bisher größte Erfolg eines Sportlers in der 100jährigen Schwimmgeschichte im Gießener Schwimmverein.

 Die 28jährige Ärztin hatte sich #in den letzten 12 Wochen akribisch auf diese Weltmeisterschaften vorbereitet. „Auch die Formzuspitzung in den letzten drei Wochen scheint einigermaßen geklappt zu haben. Eine Erkältung drei Wochen vor dem Wettkampf war aber vermutlich auch nicht hilfreich. Zwei Medaillen für den GSV bei einer Weltmeisterschaft nach zwei Wettkampftagen. Daran hätte im Vorfeld auch keiner gedacht“ , äußerte sich ihr Trainer Ulrich Ringleb.

„Mutter der Kompanie“ war in Katar die 52jährige Tanja Heinz. Sie hatte eine angeratene Schulteroperation erst einmal aufgeschoben, um sich den Traum von dieser WM nicht nehmen zu lassen. Und es sollte sich für sie lohnen.  In sehr guten 0:30,70 belegte sie in der Altersklasse 50-54 über 50m Freistil einen sehr guten Platz 5.  Am letzten Wettkampftag stand mit den 50m Schmetterling der für sie wichtigste Wettkampf auf dem Plan. In 0:33,28 belegte sie hier ebenfalls Platz 5 Zum Medaillenrang fehlten lediglich 5/10 Sekunden. Vor allem als Motivatorin und Seelentrösterin machte sie „nebenbei“ einen wichtigen Job.

Thomas Gerlach (Jg 1979) war eine der GSV-Schwimmgrößen Ende der 1990er/ Anfang 2000, bis es ihn aus beruflichen Gründen nach Nordrhein-Westfalen verschlagen hat. Er hat aber nie den Kontakt zum GSV verloren und letztes Jahr seine Freude am Schwimmsport wiederentdeckt. Er trainiert in der Nähe seines Wohnortes, hat aber sein Startrecht für den GSV behalten. Letztes Jahr ist er bereits bei den Deutschen Masters-Meisterschaften für den GSV geschwommen.

In Doha trat er über die drei Bruststrecken in der Altersklasse 45-49 an. Das ist laut Meldelisten ein e am stärksten besetzten Altersklassen in Doha. 

Sein erstes Rennen bestritt er über 100m Brust. Dabei belegte der 45 jährige mit sehr guten 1:16,02 einen achtbaren 13. Platz unter den 30 angetretenen Teilnehmern.

Auch über 50m Brust schlug er sich denkbar gut. In 0:34,22 sprintete er auf Platz 8 der Welt. Seine vermutlich beste Leistung waren aber 2:47,25 auf der von ihm ungeliebten 200m Bruststrecke. Was ihn am Ende mit Platz 10 nochmals unter die TopTen brachte.

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