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  • Tanja Heinz zweifache Deutsche Mastersmeisterin!!!
    Ulrich Ringleb 11.09.2021 14:13
    Großartiger Erfolg! Glückwunsch allen Beteiligten ... :lol:

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Tempoeinteilung (englisch pacing) bedeutet, die vorhandene Energie effektiv einzusetzen.

Stellen Sie sich vor, sie fahren mit Ihrem Auto zu einem Freund, der 500km entfernt wohnt. Der Tank fasst 40l und Sie fahren 130km/h. Da das Autofahren ja Spaß machen kann, wenn die Autobahn frei ist, drücken Sie etwas auf die Tube und fahren 150km/h.  Was passiert ?
Für eine Weile fliegen Sie über die freie Autobahn, aber dann geht irgendwann mal der Sprit aus und Sie bleiben stehen odermüssen unterwegs tanken.
Das gleiche passiert beim Schwimmen. Wenn man zu schnell angeht, fühlt man sich für eine Weile ganz toll - aber dann kommt der berühmte Mann mit dem Hammer.
Der Unterschied zwischen dem Auto und dem menschlichen Körper ist der Tacho, beim Auto vorhanden, beim Menschen nicht. Allerdings kann man eine Art Tacho auch beim Menschen installieren, wenn man lernt Geschwindigkeit zu "fühlen".
Der Schlüssel dazu ist die Tempoeinteilung. Dazu gibt es viele Wege: Hier soll eine beschrieben werden: die "Time In/Time Out" Technik.

Schritt 1: Züge zählen.

Der erste Schritt bei der Tempoeinteilung ist, zu lernen, seine Züge zu zählen.
Dazu zählt man beim Kraulschwimmen am einfachsten, wie oft die führende Hand ins Wasser eintaucht.  Angenommen Sie sind ein Rechtshänder. Schwimmen Sie 50m Freistil und zählen wie oft die rechte Hand eintaucht. Angenommen das sind 22 mal. Als nächsten Schritt zählt man , wie oft jede Hand ins Wasser taucht.  Höchstwahrscheinlich sind das dann 44.
Jetzt schwimmen Sie 6x50m alle 1:30 in lockerem Tempo und zählen dabei die Züge. Ziel ist, bei jeder Wiederholung möglichst gleich viel Züge zu benötigen. Der Trainer kann ja zur Kontrolle mitzählen.

Schritt 2: Züge zählen plus "Time In"

Wenn man das mit dem Züge zählen beherrscht, solle man die Zeit als nächstes Element hinzu nehmen. Zum Anfang sollte man mit lockerem Tempo schwimmen, z.B. 800m Tempo.

Tempoeinteilung hat mit Gefühl zu tun. Serien wie die folgende sollen helfen, Tempo und Geschwindigkeit zu fühlen. Schwimmen Sie wieder 6x50m alle 1:30, diesesmal mit einer Zielzeit von 0:40 für jeden 50er.  Dabei könnte beispielsweise folgendes herauskommen.

Wdh. Zugzahl Zeit
1 44 0:40,0
2 43 0:40,6
3 44 0:39,5
4 42 0:39,4
5 44 0:40,8
6 42 0:39,3

Varianten:

  • Verändere das Tempo. Versuche vier Wiederholungen im 800er Tempo zu schwimmen, dann vierim400er Tempo und vier im 200er Tempo. Achte darauf, was mit der Zugzahl passiert, wenn die Geschwindigkeit steigt.
  • Reduziere die Züge/behalte die Geschwindigkeit bei. Reduziere die Zugzahl auf jeder Bahn, aber behalte die gleiche Geschwindigkeit bei. Dazu muß man den Körper noch etwas mehr strecken und noch etwas mehr Beinschlag machen,
  • Mystery Tempo ! Der Trainer sollte das Tempo bestimmen. Das Ziel ist eine gleichmäßige Zugzahl beizubehalten, egal welche Geschwindigkeit.

Schritt 3: Züge zählen mit "Time out"

Im nächsten Schritt wird versucht, sich vollkommen auf sein Gefühl zu verlassen. Für eine Serie wird eine Zielzeit gesetzt. Dann wird versucht nur über die Zugzahl zu erraten, ob man die Zeit auch erreicht hat. Die Uhren sollten ausgestellt sein. Der Trainer teilt nach jeder Wiederholung die Zeit mit.

Beispiel:

Wdh. Zugzahl Ziel Zeit akt. Zeit Differenz
1 44 40,0 42,4 +2,5
2 43 40,0 41,3 +1,3
3 44 40,0 40,8 +0,8
4 42 40,0 39,2 -0,8
5 44 40,0 39,8 -0,2
6 42 40,0 40,0 -

Varianten:

  • Steigere die Geschwindigkeit wie bei Schritt 2
  • Verdopple: Verdoppeln der Strecke und der Zeit und versuchen, mit der doppelten Zugzahl hinzukommen.
Zugzahl Zielzeit Aktuell Differenz
50F 44 0:40,0 0:39,2 -0,8
100F 88 1:20,0 1:21,3 +1,3
200F 176 2:40,0 2:44,0 +4,0

Schritt 4: Spielerische Übungen

1. Dieses Spiel ist für 2 bis 200 Teilnehmer.  
Jeder Schwimmer schreibt eine Strecke und eine Zeit auf  und versucht dies dann zu erreichen.

Name Strecke Ziel Aktuell Diff.
Hans 50F 0:32,4 0;33,9 +1,4
Nicole 100R 1:13,5 1:15,2 +1,7
Laura 50F 0;31,7 0;31,8 +0,1
Thomas 50S 0:34,8 0:35,3 +0,9
Micha 100B 1:21,2 1:22,1 +0,9

Laura hat gewonnen. Bei diesem Spiel gewinnt nicht der schnellste Schwimmer, sondern der mit dem besten Tempogefühl.

2. Der Trainer gibt Strecke und Zielzeit vor, z.B. 0:38,2 für 50F. Gewinner ist, wer dem am nächsten kommt.

Name geschwommen Differenz
Hans 0:39,1 +1.1
Nicole ü:38,5 +0,3
Laura 0:36,2 -2,2
Thomas 0:38,1 -0.1
Micha 0:37,9 -0,3

Thomas hat gewonnen.

3. Zwei Schwimmer bilden ein Team. Jedes Duo wählt Strecke und Vorgabezeit. Jeder Schwimmer schwimmt die Hälfte der Strecke. Für 100F also jeder 50F.

Name Strecke Vorgabezeit Aktuell Differenz
Hans & Nicole 100S 1:10,2 (0:34,1/0:36,0) 1:10,3 +0,2
Laura & Thomas 100R 1:16,5 (0:36,5/0:40,0) 1:17,5 +1,0
Micha & Peter 100S 1:34,6 (0:45,5/0:49,1) 1:28,2 -6,4
Markus & Tobias 100F 1:00,0 (0:30,0/0:30,0) 0:59,1 -0,9
Andi & Sandra 100F 1:16,7 (0:36,7/0:40,0) 1:19,3 +2.6

Hans und Nicole haben gewonnen.  
Noch mehr Spaß macht die Geschichte, wenn die Teams sich Namen geben: Sharks, Warmduscher, Stinkefisch....
Mit diesem Spiel wird auch die Teambildung gefördert. Die Teams können aus jeder möglichen Kombination von Aktiven bestehen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Können. 
Da jeder Schwimmer versuchen wird, für seinen Partner das Beste zu geben, ist das auch ein Spiel in dem jeder persönliche Ziele erreichen kann, z.B. das erste mal unter 0:30.

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