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  • Tanja Heinz zweifache Deutsche Mastersmeisterin!!!
    Ulrich Ringleb 11.09.2021 14:13
    Großartiger Erfolg! Glückwunsch allen Beteiligten ... :lol:

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Hast du dir schon mal den Unterschied zwischen Ruderbooten und Containerschiffen überlegt ? Das klassische Cargo-Schiff ist breit, klobig, schwer. Es ist vorne genauso breit wie in der Mitte und hinten, und hat damit maximale Ladekapazität. Es ist egal wie kräftig der Antrieb ist, das Schiff wird selbst flussabwärts nur kriechen.

Das Ruderboot ist die schnell fahrende  Hülle mit der menschlichen Fracht als Antrieb. Selbst wenn es einen Acht-Menschen-Maschine hat, fliegt es verglichen mit dem mehrere tausend PS Antrieb des Container-Schiffes über das Wasser. Wie ist das Design dieser Hülle? Es ist nicht nur nadelförmig von Bug bis Heck, es hat auch vor und hinter den Ruderern jede Menge extra Länge. Daraus kann man auch für das Schwimmen lernen.

In den Jahren 1830 bis 1850  war unter den Schiffseignern ein Rekord-Fieber ausgebrochen. Es galt den Geschwindigkeitsrekord für Ozean Überquerungen zu brechen.  Weil es nur Segelboote gab und man nicht einfach eine stärkere Maschine einbauen konnte, war der einzige Weg schneller zu werden, das Boot umzugestalten.

in Bootsbauer namens W. Froude testete verschieden Bootsformen in einem Wasserbecken um das beste Verhältnis von Länge, Breite und Tiefe zu finden.

 

Froude's Entdeckung : der beste Weg Wasserwiderstand zu reduzieren war, das Boot möglichst lang zu bauen. Seitdem werden die Froudschen Ziffern beim Bootsbau verwendet. Wenn man sich die schnellen Schiffe z.B. beim Americas Cup anschaut, wird man sehen, dass alle das gleiche lange, glatte Aussehen haben.

 

Was sind die Rückschlüsse für das Gefährt, das dich im Schwimmbecken rauf und runter bewegt ? Viele Schwimmer glauben, der beste Weg schneller zu werden ist die Maschine (Muskeln etc) größer zu machen.  Sie stemmen Gewichte,  ziehen mit Paddles oder erhöhen den Trainingsumfang um die Kraft der Maschine zu steigern.  Aber jeder mögliche Zuwachs in Maschinenkraft ist lächerlich im Vergleich zu dem erzeugten Wasserwiderstand.

Ein Design, das den Wasserwiderstand verringert, ist immer  besser.. Froude zeigte klar auf, dass der Widerstand und die Kraft die man braucht um ihn zu überwinden stark verringert werden, wenn das Boot länger ist. Wenn man ein zwei Meter langes Boot und ein drei Meter langes Boot Seite an Seite in ein Becken stellt und mit der gleichen Kraft anstöß0t, wird das längere Boot schneller sein und die weitere Strecke zurücklegen.

Okay, ich verstehe, dass ich schneller werde und bei jedem Zug weiter komme, wenn ich größer bin. Aber ich werde nie größer als 1,90m, was soll das ganze also ?
Wenn du deine Arme über den Kopf streckst, bist du von den Finger- bis zu den Zehenspitzen fast 2,60m lang. Froude's Untersuchungen haben gezeigt, dass ein 2,50m langes Boot ca.  25% schneller ist als ein 2m Boot. Einfache Übung: Stoße dich von der Wand ab, Arme an der Seite und gleite so weit du kannst. Dann das gleiche nochmal und jetzt die Arme nach vorne strecken. Du wirst wesentlich weiter kommen.

Lerne: Ein Weg ohne Mehraufwand schneller zu schwimmen ist, den Körper während jedes Zugzyklus so lang wie möglich zu machen  Es gibt drei Wege dazu:

  1. Strecke deine Hände ganz aus (nach vorne nicht nach unten) wenn sie ins Wasser tauchen. Schwimmer die glauben, dass die Hand nur zum Ziehen verwendet wird tauchen meistens früher ein, um schneller wieder mit dem Zug beginnen zu können. Sie denken, dass weiter vorne einzutauchen ein Zeitverlust ist, da es sie nicht vorwärtsbewegt. Was sie dabei tun ist,  ihren Körper kürzer zu machen und das Geschwindigkeitspotential zu reduzieren. Schwimmer, die erkennen dass die kritische Funktion der Hand ist, die Körperlinie zu verlängern, werden deutlich weiter vorne mit den Händen eintauchen.
  2. Wenn du deine Hand ausgestreckt hast, warte einen kleinen Moment, bevor du anfängst zu ziehen. Wenn man gleich nach dem Eintauchen mit dem Zug beginnt, ist die Zughand meistens schon bei der Hüfte, bevor die andere Hand vorne eingetaucht ist.  Wenn man zunächst eine kleine Pause macht und mit ausgestreckter Hand gleitet, hat die andere Hand die Chance aufzuholen und taucht ins Wasser ein, wenn die Zughand den Kopf passiert.
  3. Rolle auf die Seite. Ein anderes einfaches Experiment: Stell dich vor eine Wand und strecke deinen rechten Arm über den Kopf.  Lass deine Hand an der Wand und drehe deinen Körper, so dass die rechte Hüfte und die Schulter die Wand berühren. Deine Hand wird ein paar Zentimeter höher gehen, weil du "länger" wirst, wenn du dich auf die Seite drehst. Das gleiche gilt für das Schwimmen. Rolle auf die Seite wenn du deine Hand beim Eintauchen streckst und bleibe in dieser gestreckten Seitenlage nur für Sekundenbruchteile während jedes Zuges. .

 

Zusammengefasst: Es ist kein Vorteil schneller zu ziehen, wenn dadurch die Reichweite verringert wird. Einen Arm bei jedem Zug ein bißchen länger gestreckt vor dem Körper zu halten erlaubt es deinem "Boot" bei jedem Zug länger zu bleiben und reduziert deinen Wasserwiderstand. Du solltest eine leichte Überlappung bei deinen Zügen fühlen.  Zu viel Überlappung bringt den Zugrhytmus durcheinander. Nur ein Sekundenbruchteil länger kann einen großen Unterschied ausmachen.  Du wirst ohne Mehraufwand mit jedem Zug schneller werden und weiter kommen.

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